Matcha in Japan: Genuss, Kultur & Inspiration mit jedem Schluck
- Manuela Bossart
- 9. Sept.
- 4 Min. Lesezeit
Matcha ist längst in der ganzen Welt verbreitet, aber seine Wurzeln liegen tief in Japan. Das fein gemahlene grüne Teepulver wird seit Jahrhunderten kultiviert, aufgeschlagen und feierlich genossen – zuerst von Zen-Mönchen, später von Teemeistern, Samurai und sogar Kaisern. Heute gehört eine Schale Matcha genauso zur japanischen Kultur wie die Schreine, Ryokans oder Onsen. Matcha trinken ist aber weit mehr als nur Geschmack. Es ist Gastfreundschaft, Achtsamkeit und Ritual in einem.

Es gibt sogar ein japanisches Sprichwort dafür: ichi-go ichi-e, jede Teezeremonie ist ein einzigartiges, einmaliges Erlebnis. Von den historischen Teefeldern in Uji bis zu modernen Cafés in Tokio: Hier sind meine sechs Top-Spots, um Matcha in Japan in seiner schönsten Form zu erleben.
Uji: Matcha direkt an der Quelle erleben
Wenn Matcha eine Heimatstadt hätte, dann wäre es Uji, südlich von Kyoto. Hier hat Japans Tradition des pulverisierten grünen Tees vor langer Zeit mal angefangen. Auf fruchtbarem Boden, in nebligen Hügeln und mit Jahrhunderten an Erfahrung. Noch heute gilt Uji als Goldstandard für hochwertigen Matcha.
Spaziergänge entlang der Byodoin-Omotesando-Strasse führen dich zu ganz verschiedenen Matcha-Spezialitäten (du kriegst sogar Matcha-Ramen!). Ein Highlight ist das Nakamura Tokichi Honten, ein traditionsreiches Teehaus aus den 1850ern. Hier erwarten dich kunstvoll kreierte Matcha-Desserts, hochwertige Tees von Alltagspulver bis zu teurem Zeremonie-Matcha, und – wer mag – eine eigene Teezeremonie, bei der du alles über den Mahlprozess lernst.

Für ein besonders historisches Erlebnis lohnt sich Tsuen Tea House, das älteste Teehaus Japans (gegründet 1160), in dem seit Generationen Matcha serviert wird.
Wenn du selbst Hand anlegen möchtest, kannst du in Wazuka beim Teepflücken und Mischen mitmachen und so die Wurzeln des Tees aus erster Hand kennenlernen.
Matcha in Kyoto: Zeremonie und Kultur kennen lernen
Kyoto ist ein Muss für alle Matcha-Liebhaber*innen. Ippodo zum Beispiel ist ein familiengeführtes Teehaus, das seit fast 300 Jahren Top-Matcha anbietet. Hier kannst du zwischen dickem (koicha) oder dünnem (usucha) Matcha wählen und bekommst eine persönliche Einführung in die Zubereitung.
Für ein besonders authentisches Erlebnis lohnt sich ein Besuch des Myoki-an-Tempels, der Heimat von Tai-an, Japans ältester noch existierender Teestruktur, entworfen vom berühmten Teemeister Sen no Rikyū im 16. Jahrhundert.
Wer es etwas zugänglicher und bodenständiger haben will, kann in der Okochi Sanso Villa in Arashiyama ein Matcha-Tasting in einem wunderschönen Garten geniessen.
Kyoto bietet ausserdem ganz viele moderne Cafés, die klassische und experimentelle Matcha-Varianten servieren. Vom Fukujuen Tea House nahe Nishiki Market bis zu Kissa Sakaiki, einem Retro-Café, das auch die Einheimischen frequentieren, nicht nur Touristen.

Nishio Matcha: Ein Blick hinter die Kulissen erhaschen
In Nishio (Präfektur Aichi), einem der grössten Matcha-Produzenten ganz Japans, kannst du einen tieferen Blick in die Matcha-Herstellung werfen. Nishio-Matcha ist sanft, leicht süss und ideal für traditionellen Tee oder auch moderne Rezepte.
Besuche Marushichi Seicha für ein Tasting und einen Fabrikbesuch. Hier erfährst du, wie Matcha entsteht. Nishio ist weniger touristisch, dafür authentisch, ruhig und perfekt für alle, die Matcha wirklich kennenlernen wollen.
Kagoshima: Bio und moderne Anbaukunst
Südlich in Kagoshima liegt eine der aufstrebenden Matcha-Regionen Japans. Vulkanischer Boden, warmes Klima und weitläufige Felder sorgen für beste Bedingungen für den Anbau des Tees. Kagoshima-Matcha ist oft etwas kräftiger und weniger süss als Uji und damit ideal für alle, die ein intensiveres Geschmackserlebnis suchen.
Hier setzen viele Teebauern auf biologische und nachhaltige Methoden. Chiran Tea bietet Tastings, Fabrikbesuche und einen Einblick in die Zukunft des japanischen Matcha.
Tokio: Matcha mit Twist
Tokios Matcha-Szene ist so vielfältig wie die Stadt selbst: Hier trifft (wie bei so vielem in Japan) Tradition auf Innovation.
Hamarikyu Gardens: Eine ruhige Teezeremonie mitten in der Stadt, direkt auf einem Teich.
Jugetsudo Ginza: Klassisch, aber stylisch; hier gibt es alles vom Zeremonie-Matcha bis zu modernen Kreationen.
Suzukien Asakusa: Weltrekordverdächtiges Matcha-Gelato in sieben Intensitätsstufen – Level 7 für Hardcore-Matcha-Fans!
% Arabica Kyoto und Saryo Tsujiri Ginza bieten moderne Café-Konzepte mit hoher Matcha-Qualität.

Matcha in Shizuoka: Scenic Sips
Shizuoka ist bekannt für seine spektakuläre Aussicht auf Mount Fuji und die Teeplantagen am Meer. Traditionell ist der Ort zwar eher Sencha-fokussiert, aber es gibt hier auch immer mehr hochwertige Matcha-Optionen.
Ein Besuch bei Maruzen Tea Roastery lohnt sich, um einmal gerösteten Matcha zu probieren. Die Region kombiniert Teekultur perfekt mit einem Naturerlebnis und Onsen-Entspannung.
Insider-Tipps für Matcha-Liebhaber*innen
Der frühe Vogel fängt den Wurm: Frisch geernteter Matcha (shincha) ist im April–Mai besonders aromatisch.
Mit Wagashi kombinieren: Die zarten japanischen Süssigkeiten balancieren die Bitterkeit perfekt.
Selbst aufschäumen: Viele Häuser bieten Workshops zum Matcha-Aufschäumen an.
Kauf-Tipps: Zeremonie-Matcha ist für Tee gedacht, kulinarischer Matcha eignet sich für Lattes oder Desserts. Und unbedingt auf die Qualität achten: Du willst „First Harvest“ oder „stone-milled“.
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